3, 2, 1 – Podestplätze für Reutlinger bei den Württembergischen Meisterschaften der B-Jugend

Das Wochenende der Württembergischen Meisterschaften (B-Jugend) in Schwenningen am 30. Januar 2016 war für die Reutlinger Degenfechter sehr erfolgreich. Die zwölf Fechter und Fechterinnen der TSG holten insgesamt 5 x Bronze, 1 x Silber und 1 x Gold. Alle Sportler lieferten sich tolle Gefechte und zeigten ihre gute Entwicklung der letzten Monate. Die Kämpfe waren sehr spannend und zum Teil sehr eng. Und obwohl einige Fechter auf der Bahn etwas verhalten agierten und ihre Leistung in der Wettkampfsituation nicht ganz abrufen konnten, war es dennoch ein hervorragendes Ergebnis und ein gelungenes Turnier.

Bester Fechter im älteren Jahrgang Herrendegen wurde Alexander Kaltsamis, der sich zum Württembergischer Meister kürte, gefolgt von Emil Pfander mit der Bronzemedaille. Im jüngeren Jahrgang legten Julius Kazmaier und Colin Grundler ebenfalls mit dem dritten Platz nach, genauso wie Anna Hogenmüller bei den Damen im älteren Jahrgang.

Im Mannschaftswettbewerb der Damen konnte sich Hogenmüller zusammen mit ihren Vereinskolleginnen Alexandra Islebe und Sophie Schill den Titel der Württembergischen Vize-Meisterinnen sichern. Nach den ersten verlorenen Mannschaftsgefechten bei der Herren gegen Heidenheim und Ditzingen gab es ein vereinsinternes Duell zwischen Reutlingen 1 und Reutlingen 2 um den dritten Platz, den sich die erfahrene und ältere Mannschaft erfechten konnte. Die Stimmung war bei den Reutlingern, trotz mehrfachen Aufeinandertreffens auf der Bahn, sehr gut und der Teamgeist ungebrochen.
Die Trainer blicken somit stolz auf dieses Wochenende zurück und nach vorne in eine sehr positive Zukunft mit sehr viel Potential!

Ergebnisse:

Herren (2002)
Alexander Kaltsamis, 1. Platz
Emil Pfander, 3. Platz
Leonard Andres, 9. Platz
Dolf von Wietersheim, 17. Platz

Herren (2003)
Colin Grundler, 3. Platz
Julius Kazmaier, 3. Platz
Nils Röhm, 5. Platz
Maximilian Kunath, 8. Platz
Maxime Mez, 12. Platz

Damen (2002)
Anna Hogenmüller, 3. Platz
Alexandra Islebe, 5. Platz

Damen (2003)
Sophie Schill, 8. Platz

Mannschaft
Damen (Hogenmüller, Islebe, Schill), 2. Platz
Herren 1 (Kaltsamis, Pfander, Andres, von Wietersheim), 3. Platz
Herren 2 (Grundler, Röhm, Kazmaier, Mez), 4. Platz

Starke Konkurrenz beim internationalen Kadettenturnier in Bratislava

Max Weise und Gerrit von Laue waren in das rund 742 km entfernte Bratislava zu dem internationalen Kadettenturnier ‚Coupe du Danoube 2016‘ am 24. Januar 2016 gereist, wo ein starkes Teilnehmerfeld von insgesamt 282 Fechtern wartete. Dort trafen die im Jahrgang 2001 geborenen Reutlinger auf die z.T. viel ältere Konkurrenz, die aus der ganzen Welt angereist war.

Der im ersten Durchgang startende Weise hatte Schwierigkeiten in das Turnier hineinzukommen und beendete die Runde mit 2:4 Siegen. Von Laue legte von Anfang an eine starke Leistung vor, sodass er am Ende 6:0 Siege vorweisen konnte. Aufgrund des guten Auftritts in der Vorrunde erhielt von Laue ein Freilos, mit dem er sich direkt für das 128er KO qualifizierte. Weise musste sich zuvor erst gegen den Ungarn Merse Sarvarin durchsetzen, der einen schweren Gegner darstellte. Weise gelang es jedoch nicht, die Oberhand im Gefecht zu bekommen und der Ungar hatte stets die besseren Antworten parat. Der Reutlinger verlor mit 8:15 Treffern, was das Ausscheiden aus dem Wettkampf für ihn bedeutete. Ähnlich verlief es auch für von Laue. Er lieferte sich im 128er KO ein umkämpftes Gefecht mit dem Amerikaner Charles Roth. Dieser ging bereits früh in Führung und von Laue schaffte es nicht, den Abstand einzuholen. So endete das Gefecht deutlich mit 7:15 Treffern. Beide Reutlinger hatten sich mehr erhofft, doch an diesem Tag waren die älteren Gegner zu stark.

Allerdings warten noch einige weitere Turniere auf die jungen Sportler, bei denen sie wieder vorne mitmischen möchten – v.a. bei dem nächsten Turnier in Friedrichshafen wollen sie dann wieder angreifen und zeigen, welches Potential in ihnen steckt!

Ergebnisse:

Gerrit von Laue (2001), 66. Platz
Max Weise (2001), 199. Platz

Lindenmanns Weltcup-Auftakt in Heidenheim

Bastian Lindenmann startete beim diesjährigen Heidenheimer Pokal am 21. Januar 2016, das gleichzeitig seine erste Weltcup-Teilnahme darstellte. Wer Rang und Namen hatte, war in Heidenheim zu Gast, das mit 310 Startern eine beachtliche Teilnehmerzahl aufweisen konnte. Die 7er-Runden waren stark besetzt und das internationale Niveau sehr hoch. Lindenmann war seine Nervosität anzumerken und er konnte nicht befreit fechten. Obwohl er gute Aktionen zeigte, konnte er die entscheidenden Treffer nicht setzten. Im Kampf gegen den ehemaligen Europameister Rédli zeigte Lindemann aber sein ganzes Können und machte es dem Ungarn nicht leicht, sodass dieser sogar um den Sieg zittern musste. Am Ende konnte sich der international erfahrene Topfechter aber gegen Lindenmann mit 5:4 Treffern durchsetzen. Lindenmann konnte letztlich nur einen Sieg verbuchen und war mit sich selbst nicht zufrieden. „So geil war es nicht“ war das Resumée des Reutlingers über seine Leistung. Auch wenn es nicht sein Tag war, war es dennoch ein Erlebnis dabei zu sein und das Niveau der Weltspitze hautnah mitzuerleben. Es war ein Wettkampf, aus dem Lindenmann viel Erfahrung mitnehmen kann. Und es bleibt zu vermuten, dass es nicht sein letzter Weltcup gewesen ist.

Lindenmann beim Weltcup in Heidenheim dabei

Bastian Lindenmann hat es geschafft! Durch seine hervorragende Leistung in der diesjährigen Saison und seine starken Auftritte beim ‚Frankfurter Bembel‘ und beim ‚Allstar Cup‘ hat er den Sprung unter die Besten 13 der Deutschen Rangliste geschafft und darf nun bei dem Weltcup in Heidenheim am 21. Januar 2016 gegen die Besten der Welt antreten.
Lindenmann gilt als vorbildlicher Sportler, dem es gelungen ist, Beruf und Fechten unter einen Hut zu bringen. Von morgens bis abends arbeitet Lindenmann als Ingenieur bei dem Werkzeugmaschinenhersteller Burkhardt + Weber in Reutlingen, ehe er anschließend ins Training geht, um jüngere Sportler zu trainieren und sich danach seinem eigenen Training und seiner Wettkampfvorbereitung widmet. So ist es nicht selten, dass für ihn der Arbeitstag erst um 22 Uhr endet. Dies ist jedoch nur durch viel Disziplin, Ehrgeiz und Kampfgeist sowie durch seine Leidenschaft zum Fechten möglich. Damit beweist Lindenmann, dass man nicht im Leistungsstützpunkt trainieren muss, um mit den Besten mithalten zu können. Ebenso ist er beispielgebend, dass die Vereinbarung von Beruf und Sport sehr wohl möglich ist, wenn man die richtige Einstellung und den Willen besitzt und bereit ist Opfer zu bringen – denn für Freizeit bleibt oft nicht viel Raum. Mit diesem Wissen verdient Lindenmanns Leistung noch viel größeren Respekt und Anerkennung. Die Reutlinger Fechtabteilung ist stolz, so einen engagierten und talentierten Übungsleiter und Sportler zu haben, der für alle ein Vorbild ist!

A-Jugendliche beim Ranglistenturnier in Backnang am Start

Reutlingen war mit ingesamt elf Teilnehmern bei den Herren und drei Teilnehmerinnen bei den Damen beim Backnanger Ranglistenturnier der A-Jugend am 16. und 17. Januar 2016 gut vertreten. Bei den Herren waren insgesamt 83 Fechter am Start und bei den Damen 50 Fechterinnen. Die Runden waren stark besetzt und es taten sich einige ReutlingerInnen sehr schwer mit ihren Gegnern. So schafften es zwei Damen und vier Herren leider nicht in die Direktausscheidung weiter zu kommen. Im 64er KO ohne Hoffnungslauf mussten die Reutlinger gleich von Anfang an ihre Leistung abrufen, um nicht frühzeitig aus dem Wettbewerb ausscheiden zu müssen. Die jüngste verbliebene Reutlingerin konnte sich jedoch nicht gegen die weit aus älteren und stärkeren A-Jugendlichen durchsetzen, sodass sie sich in ihrem ersten KO-Gefecht mit 10:15 Treffern geschlagen geben musste.
Bei den Herren lief es etwas besser. Einige TSG Fechter kamen mit ihren Gegner gut zurecht und hatte keine größeren Schwierigkeiten, sie zu besiegen. Jedoch gab es auch hier schwere Gegner, sodass andere deutlich mehr kämpfen mussten. So gingen die Gefechte teilweise sehr knapp verloren, weshalb nur drei Herren in das 32er KO einzogen. Am Ende schafften es nur zwei Reutlinger in das Achtelfinale, wo dann auch für die beiden letzen verbliebenen Fechter Endstation war.
In Mannschaftswettbewerb stellte die TSG nur eine Herrenmannschaft. In ihrem ersten Kampf gegen ein tschechisches Team hatten die Reutlinger keine Probleme und gewann deutlich mit 45:24 Treffern. Anders sah es dagegen in ihrem zweiten Gefecht gegen Leverkusen/Backnang aus. Obwohl die Reutlinger versuchten ihr Bestes zu geben, war die gegnerische Mannschaft stärker und trug mit 45:32 Treffern den Sieg davon. Damit belegte die TSG den sechsten Platz von insgesamt elf Mannschaften.

Ergebnisse:

Herren (Einzel)
Fabio Rempfer (2000), 12. Platz
Emil Pfander (2002), 16. Platz
Max Weise (2001), 18. Platz
Dominik Geckeler (2000), 41. Platz
Colin Grundler (2003), 42. Platz
Raphael Lutz (2000), 46. Platz
Alexander Kaltsamis (2002), 59. Platz
Kerim Var (2002), 67. Platz
Matthias Wlcek (2000), 74. Platz
Nils Röhm (2003), 77. Platz
Maxime Mez (2003), 83. Platz

Damen (Einzel)
Ann-Sophie Geckeler (2003), 39. Platz
Svenja Wurster (2000), 48. Platz
Louisa Hogenmüller (2001), 48. Platz

Mannschaft
Herren (F. Rempfer, D. Geckeler, R. Lutz, M. Weise), 6. Platz

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Enttäuschung beim ‚Weissen Bären‘ in Berlin

Zum 56. Weissen Bären war ein Trio aus Reutlingen vom 9.1.-10.1.16 nach Berlin gereist, um sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Bastian Lindenmann, Peter Popella und Felix Lindenmann komplementierten das 244 große Teilnehmerfeld. Die Gegner waren sehr stark und die Runden nicht einfach, sodass die Reutlinger von Anfang an ihre gute Leistung abrufen mussten. Popella kam jedoch nicht in den Wettkampf hinein und konnte sein Können nicht unter Beweis stellen. Einige Gefechte verlor er unglücklich mit 4:5, weshalb es für ihn leider nicht über die Vorrunde hinaus reichte. Nur die Brüder Lindenmann schafften es in die Direktausscheidung. Während Bastian Lindenmann ein Freilos erhielt und sich damit direkt für das 128er KO qualifizierte, musste Felix Lindenmann sich erst noch im 256er gegen Daniil Kaibulaiev aus der Ukraine behaupten. Kaibulaiev machte es F. Lindemann nicht leicht, der nicht die richtige Aktionen fand, um sich gegen den Ukrainer durchsetzen zu können. Am Ende musste sich der Reutlinger mit 10:15 geschlagen geben. Besser dagegen verlief es für B. Lindenmann. In seinem ersten KO traf er auf Volker Oberkircher aus Heidelberg, den er mit 15:7 besiegte. Sein nächster Gegner war Lukas Bellmann, doch auch hier dominierte Lindenmann das Gefecht, das er mit 15:10 zu seinen Gunsten entschied. Im 32er KO angelangt, wartete der Rumäne Alin Mitrica, der es Lindemann jedoch schwer machen sollte. Obwohl der Reutlinger eine gute Leistung zeigte, verlor er das Gefecht sehr knapp mit 15:14. Damit konnte Lindenmann nicht an seine Vorjahresplatzierung anknüpfen, weshalb die Enttäuschung groß war. Und auch die anderen beiden Reutlinger konnten mit ihrem frühzeitigen Ausscheiden nicht zufrieden sein. So war es kein gutes Wochenende für das Reutlinger Trio, das sich mehr erhofft hatte. Doch auch hier heißt es, Kopf hoch und fleißig weitertrainieren. Denn es bleibt nicht viel Zeit, bis die nächsten Turniere folgen.

Ergebnisse:

Bastian Lindenmann, 23. Platz
Felix Lindenmann, 175. Platz
Peter Popella, 198. Platz

Von Laue mit starker Leistung in Krakau

Im Herrendegen der Kadetten wurde zum Auftakt des neuen Jahres am 8.1.16 im polnischen Krakau um die Wawel Dragon Trophy gekämpft. Bei dem internationalen Turnier waren 204 Fechter aus 27 Nationen am Start – mit dabei auch Gerrit von Laue aus Reutlingen. Der erst 14-jährige lieferte eine gute erste Runde mit 4 Siegen und 1 Niederlage ab. Mit einem Freilos startete von Laue gleich in das 128 KO, wo er auf den Ukrainer Nazar Kozhin traf. Dort setzte er sich mit 15:9 durch, sodass er souverän in die nächste Direktausscheidung marschierte. Sein nächster Gegner aus Tschechien, Jaroslav Jurca, sollte es von Laue etwas schwerer machen. Doch auch hier konnte der Reutlinger überzeugen und sich mit 15:12 den Einzug in das 32 KO sichern. Allerdings sollte hier Endstation sein. Gegen seinen Landsmann Artur Fischer hatte von Laue nicht die richtige Antwort parat, sodass er mit 9:15 unterlag. Am Ende belegte von Laue als viertbester Deutscher einen sehr guten 26. Platz, mit dem er durchaus zufrieden sein darf. Sein Teamkollege aus Friedrichshafen, Marco Birkenmaier, konnte als bester Deutscher den hervorragenden 2. Platz verzeichnen. Für Reutlingen stellt von Laues Leistung ein tolles Ergebnis dar und für den Reutlinger Jungspund selbst ist noch sehr viel Platz nach oben.

Ergebnis:

Gerrit von Laue (2001), 26. Platz

Hartes Training und viel Schweiß beim Perspektivkader-Lehrgang in TBB

Von 3.1.-5.1.16 wurde ordentlich beim PK-Lehrgang in Tauberbischofsheim geschwitzt. Mehrere Reutlinger waren zum Olympiastützpunkt gereist, um sich für das neue Jahr und die anstehenden Turniere fit zu machen. Es wurde drei Tagelang von morgens bis abends gearbeitet und trainiert. Inhalte des Lehrgangs waren die Wiederholung und Weiterentwicklung strategischer und technischer Übungen mit dem Partner sowie im Gefecht. Im Mannschaftskampf und in Einzelgefechten konnten sich die Sportler gegeneinander messen und ihr Erlerntes anwenden. Auch verschiedene Aufwärmübungen und Beinarbeit standen auf dem Programm, sodass der Lehrgang sehr abwechslungsreich gestaltet war. Obwohl die ersten Tage sehr kräftezehrend und anstrengend waren, gaben die Reutlinger am dritten Tag noch einmal alles und bissen sich durch. Es war ein durchaus gelungener Lehrgang, von dem die Sportler viel mitnehmen konnten. Damit verbunden gilt auch ein Lob an alle Organisatoren und an die durchführenden Trainer!

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Reutlinger siegen in ihrem ersten Kampf beim Deutschlandpokal

Nachdem die Reutlinger in ihrer ersten Runde um den Deutschlandpokal ein Freilos hatten, folgte am 4.1.16 ihr erster Kampf in Ulm. Reutlingen wurde dabei von dem seit Jahren gut eingefochtenen Team und der Stammbesetzung um Peter Popella, Bastian Lindenmann und Felix Lindenmann vertreten. Nachdem sie bereits in den ersten Gefechten einen guten Vorsprung erfochten, konnten die Reutlinger diesen halten und noch weiter ausbauen. Das Trio schlug sich am Ende gegen den SSV Ulm souverän mit 45:33 und zieht damit in die dritte Runde ein.
Insgesamt sind dieses Jahr im Herrendegen 104 Mannschaften am Start, die um den Deutschlandpokal konkurrieren. Ausgehend von dem Ergebnis der letzten Saison, bei dem die drei Sportler aus Reutlingen den 5. Mannschaftsplatz belegten, sind die Aussichten ebenfalls hoch, dass die Fechter noch ein paar Runden weiterkommen und womöglich erneut den Einzug in das Finale der besten Acht schaffen. Zunächst müssen sie jedoch die Hürde in der dritten Runde nehmen, die es zu überwinden gilt. Wer der neue Gegner sein wir, muss jedoch erst noch ermittelt werden.
Die Fechtabteilung wünscht ihrem Team weiterhin viel Erfolg und drückt die Daumen!

Deutschlandpokal2

Deutschlandpokal1

 

Die Devise lautet: »Niemals aufgeben!«

Inklusionsgruppe der Fechtabteilung Reutlingen trainiert für die Deutschen Meisterschaften 2016

Montagabend in der Storlachhalle in Reutlingen. Eine Gruppe junger Menschen sitzt am Hallenrand. Die Stimmung ist aufgelockert, es wird gelacht und geredet. Auf den ersten Blick scheint sich hier ein gewöhnlicher Sportverein zum wöchentlichen Training zu treffen. Was erst einen Augenblick später auffällt: Zwei Männer im Rollstuhl bilden ebenfalls einen Teil der Gruppe. Doch sie sind keinesfalls nur Zuschauer, sondern aktive Mitglieder in der Fechtabteilung der TSG Reutlingen. Das Besondere an dieser Gruppe ist, dass behinderte und nichtbehinderte Fechter gemeinsam trainieren. Bereits seit 2013 bietet der Verein dieses Gruppentraining an und beteiligt sich damit an der immer aktueller und wichtiger werdenden Inklusion behinderter Menschen in Deutschland. Eine der jungen Trainerinnen und Trainer der Gruppe, die fast ausschließlich von Ehrenamtlichen geleitet wird, ist Beate H.. Die 23-jährige sieht den gemeinsamen Sport behinderter und nichtbehinderter Menschen als unglaubliche Bereicherung an. „Die Sportler verhalten sich ganz anders zueinander! Vor allem Kinder lernen, mit behinderten Menschen umzugehen und auch Rücksicht auf sie zu nehmen.“ Sie ist der Meinung, dass behinderte Menschen genauso viel leisten können, wie nichtbehinderte Menschen, wenn man sie fördert und ihnen zu mehr Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit verhilft. Aber auch die nichtbehinderten Sportler nehmen viel von ihren behinderten Teamkameraden mit. Das Prinzip „Jeder hilft jedem“ wird hier praktisch gelebt. Auch Maximilian M. erlebt diesen Zusammenhalt. Von Geburt an sitzt der mittlerweile 30-jährige im Rollstuhl. Für ihn stellt der Sport eine Brücke der Verbindung dar, um den Kontakt mit nichtbehinderten Menschen zu fördern und Freundschaften zu schließen. Außerdem betont er, dass der Sport wichtig sei, um behinderten Menschen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen. „Du hast die Motivation, dass du etwas erreichen kannst.“, so der Fechter mit entschlossenem Gesichtsausdruck. Natürlich stoße auch er an seine Grenzen. Doch das sei erst die Motivation, um weiter dranzubleiben. „Niemals aufgeben!“ lautet die Devise von Maximilian und damit scheint er in seiner Fechtgruppe nicht der Einzige zu sein.

Momentan trainieren die Fechter der TSG Reutlingen fleißig für die Deutschen Meisterschaften im März 2016. Obwohl später die Behinderten- und Nichtbehindertenwettkämpfe getrennt stattfinden, trainieren hier Rollstuhlfechter mit Fußgängerfechtern gemeinsam. Auch das Aufwärmtraining wird zusammen praktiziert. Trotz der verschiedenen Altersklassen herrscht eine harmonische Gemeinschaft. Innerhalb der Gruppe werden keine Unterschiede gemacht. Auch Markus L., ein weiterer Rollstuhlfechter, fühlt sich trotz seiner 45 Jahre als ältestes Mitglied sehr wohl in der Gruppe. „Durch das Fechten bin ich selbstbewusster geworden. Man wächst am gemeinsamen Trainieren mit nichtbehinderten Kindern.“ Auch physisch fühlt sich Markus deutlich fitter und belastbarer und im Fechten hat er sogar ein neues Talent entdeckt. Für ihn bedeutet Sport, sich immer neue Ziele zu setzen und auch nach Niederlagen nicht aufzugeben. Dabei wird er von all seinen Teamkollegen, ob behindert oder nichtbehindert, unterstützt. „Wir kämpfen, um zu erreichen!“- diese Worte beschreiben treffend, was wohl alle Sportler antreibt und vielleicht dem Team der TSG Reutlingen bei den Deutschen Meisterschaften zum Sieg verhelfen wird. (Desiree Wolf)