Max Weise schlägt sich achtbar bei der EM in Sotschi – Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb

Es war ein grandioser Start in den Einzelwettbewerb für den Reutlinger Max Weise bei der Europameisterschaft in Sotschi am 3. März 2018. Mit keiner einzigen Niederlage und fünf Siegen in der Vorrunde gegen Fechter aus Bulgarien, Russland, Luxemburg, Griechenland und Polen war Weise auf Platz 6 für die Direktausscheidung gesetzt. Mit einem Freilos qualifizierte er sich für das 64er KO, wo er auf den Polen Jan Socha traf.

Seine zu Turnierbeginn demonstrierte Stärke konnte der Reutlinger jedoch nicht auf Anhieb abrufen. Weise kam erst verspätet in das Gefecht hinein und musste direkt mit 0:3 Treffern in Rückstand gehen. Er konnte zwischenzeitlich aufholen und zeigte starke Aktionen. Seine Ungeduld machte ihm jedoch letztlich einen Strich durch die Rechnung und seine Aufholjagd sowie sein Kampfgeist wurden nicht belohnt. Der Pole ließ sich seinen Vorsprung nicht mehr nehmen und Weise musste sich mit 13:15 Treffern knapp geschlagen geben. Die Enttäuschung bei dem Reutlinger und seinem Trainer Philipp Pleier war unmittelbar nach dem Kampf nicht zu übersehen. Nach der starken Vorrunde und der guten Platzierung hatten sich beide mehr erhofft. Für Weise reichte es am Ende auf Rang 34.

„Dennoch ist das für seine erste EM-Teilnahme eine sehr gute Leistung“, lobt Pleier seinen Schützling. Der Reutlinger Trainer ist insgesamt zufrieden: „Es ist toll, dass Max überhaupt bei der EM starten durfte. Es ist ein großer Erfolg für ihn und für unsere Abteilung. Er hat in der Vorrunde sehr diszipliniert und konsequent gefochten – das muss er versuchen über den kompletten Turniertag zu halten. Seine fechterische Entwicklung ist sehr positiv und ich blicke zuversichtlich nach vorne. Das Ende ist noch nicht erreicht.“

Deutlich besser lief es für Weises Kollegen Leon Gießer aus Augsburg und Paul Veltrup aus Krefeld. Gießer musste erst im Viertelfinale eine Niederlage gegen den Österreicher Alexander Biro einstecken und landete auf Rang 6. Für die erste deutsche Medaille in Sotschi sorgte Paul Veltrup. Er belegte nach seiner Niederlage gegen den Italiener Davide di Veroli den 3. Platz und sicherte sich damit die Bronzemedaille.
Obwohl es aus Reutlinger Sicht noch etwas besser hätte laufen können, hatte Weise im Mannschaftswettbewerb mit seinen deutschen Kollegen noch einmal die Chance, erneut anzugreifen.  Diese nutzte der Reutlinger auch.

EM-Silber im Mannschaftswettbewerb

Der Traum und das Ziel von einer Medaille bei der EM in Sotschi sind für den Reutlinger Max Weise in Erfüllung gegangen. Nach einem unglücklichen Verlauf im Einzelwettbewerb holte sich der Fechter der TSG Reutlingen Fechtabteilung mit der Mannschaft die Silbermedaille.

Es war ein spannender Weg bis zum finalen Endkampf mit vielen engen Situationen und emotionalen Momenten. Mit nur einem Treffer Unterschied bezwang die deutsche Mannschaft, bestehend aus Paul Veltrup, Leon Gießer, Max Weise und Maximilian Kämmereit, das Team aus Weißrussland mit 39:38 Treffern im Achtelfinale. Genauso eng gestaltete sich der Kampf um den Einzug ins Halbfinale. Dort lieferten sie sich ein umkämpftes Gefecht gegen Israel mit 43:42 Treffern. Die Kontrahenten aus Österreich bezwangen die Deutschen mit 43:37 Treffern, wodurch sie den Finaleinzug perfekt machten. Gegen die starken Italiener im Finalkampf hatten die Deutschen jedoch nichts entgegenzusetzen. Sie mussten sich geschlagen geben und sicherten sich damit verdient die Silbermedaille.